Weinberg
Endlich. Es ist soweit. Die Arbeit ist getan. Die Weinlese ist geschafft. Die Trauben haben den Weg ihrer Bestimmung gefunden.
Die Weinreben haben gegeben, was sie konnten.
Nun ist für sie die Zeit gekommen, dem Winter entgegen zu gehen, die alten Blätter abzulegen und die kältere Jahreszeit zu überstehen.
Der Rückzug nach getaner Arbeit hat seinen Ort, seine Zeit, seine Berechtigung. Jeder Tag, jede Zeit braucht einen solchen Raum des Friedens.
Abstand zu finden aus gerade noch produktiver Zeit mag schwer fallen. Diesen Raum zu finden, ist nicht leicht.
Da tut es gut, bei aller Wehmut, zurück liegende Stunden abzulegen und über das Geleistete zu blicken wie über diesen Weinberg an der Nordküste von Kreta.
Die Formen und Farben geben zu erkennen: Gottes Werk geht weiter, findet immer eine Fortsetzung, auch nach einer Schaffenspause.
Auch wenn das zurückliegende Werk nicht den Erwartungen entspricht, nicht zufrieden stellt, so stellt der Schöpfer eine neue Zeit bereit,
vielleicht einen neuen Ort mit anderen Voraussetzungen, unverhofften Begegnungen, neue Herausforderungen, neue Chancen und Möglichkeiten.
Bei allen Veränderungen ist es gut, einen Freund zu haben, einen guten Tropfen teilen zu können und auf diese neue Zeit anstoßen zu können.
Nicht zuletzt hat der Vater seinen Sohn gesandt, mir zur Seite zu stehen, den Kelch zu reichen und seinen wertvollsten Tropfen zu teilen,
um gestärkt in die Zukunft blicken zu können.
Jesaja 5, 1:
"Wohlan, ich will von meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg."
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